Am Dienstag, den ersten August 2017, entstand Bitcoin Cash (BCH) als eine Abspaltung von Bitcoin. Nur ein Jahr später geschah etwas Ähnliches mit Bitcoin Cash, als sich Bitcoin SV (BSV) als neue Kryptowährung abspaltete. Am Anfang sollten beide Coins eine bessere Version von Bitcoin sein. Was ist von diesem Versprechen heute noch übrig?
Warum wurden anderen Versionen von Bitcoin überhaupt entwickelt?
Die beiden Kryptowährungen waren eine indirekte Folge der Diskussion über die Skalierbarkeit von Bitcoin in 2017. Einige waren nämlich der Meinung, dass bei Bitcoin zu wenig Transaktionen pro Sekunde verarbeitet werden.
Bitcoin-Transaktionen werden in Blöcken verarbeitet, die maximal ein MB groß sind. Durch das Update SegWit wurde dieses Limit auf eine Größe von 4 MB erhöht. Dennoch ist die Kapazität noch immer eingeschränkt. Aktuell gibt es bei Bitcoin auch die Möglichkeit mit Transaktionen auf das Lightning-Netzwerk auszuweichen. So können Transaktionen schneller verarbeitet werden und man muss nicht auf den nächsten Block warten. Dieses Netzwerk gab es 2017 so jedoch noch nicht.
Bitcoin Cash hat dagegen eine Blockgröße von 8 MB und Bitcoin SV sogar eine unbegrenzte Blockgröße.
Alles hat seinen Preis
Beide Projekte waren ambitiös, jedoch sind auch sie nicht perfekt. Krypto-Experte Yassine Elmandjra merkte auf Twitter an, dass Bitcoin Cash nicht „gesund“ aussieht.
Ein Angriff auf das BCH-Netzwerk ist nämlich relativ einfach möglich. Mit 10.000 Dollar pro Stunde könnten man die nötigen Geräte mieten, um mehr als die Hälfte des Netzwerkes zu kontrollieren. Bei einem sogenannten 51-Prozent-Angriff sorgt ein Hacker dafür, dass er mehr als die Hälfte der Rechenkraft des Netzwerkes unter Kontrolle hat. Der Vorteil eines solchen Angriffes ist, dass man einen bereits bestehenden Block nochmal minen kann und eine eigene Blockchain fortsetzt. So ist möglich Transaktionen rückgängig zu machen oder sich zu bereichern, indem man Coins doppelt ausgibt.
Yassine Elmandjra ist deshalb überrascht, dass ein solcher Angriff auf Bitcoin Cash noch nicht stattgefunden hat.
Sicherheit ist wichtig
Zwar stammt der Tweet schon aus dem Mai, dennoch hat er nicht an Bedeutung verloren. Wenn man sich nämlich die Rechenleistung der Netzwerke ansieht, erkennt man, dass Bitcoin weit vor ihren Abspaltungen liegt.
Die Rechenleistung gibt die Gesamtleistung des Computernetzwerkes an. Je höher die Rechenleistung, desto sicherer ist das Netzwerk. Es ist heute für Einzelpersonen praktisch unmöglich, mehr als die Hälfte der Rechenleistung des Bitcoin-Netzes zu kontrollieren. Das macht einen Angriff auf das Bitcoin-Netzwerk nahezu unmöglich. Hier liegt Bitcoin weiterhin gegen Bitcoin Cash und Bitcoin SV vorn.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.