Der Wirtschaftsexperte Barry Eichengreen glaubt, dass Stablecoins keine Chance haben. Sie seien entweder zu fragil oder zu teuer, um sich als dominierende Geldform zu etablieren. Er denkt ebenfalls, dass Libra zu viele Probleme mit sich bringt und auf viel Widerstand von Regierungen stößt.
Stablecoins sind fragil
Ihm zufolge wird Libra niemals auf den Markt kommen. „Libra ist eine interessante Idee, aber sie wird wahrscheinlich nie das Tageslicht erblicken“, sagte Eichengreen am vierten Tag der Konferenz Unitize. In dem Stream kommt er ab 6:58:04 zu Wort.
Eichengreen behauptet, dass er von mehreren Stablecoin-Gründern zum Essen eingeladen wurde. Dabei wurde ihm klar, dass diese zum Großteil unwissend über das Wirtschaftssystem sind. „Meine Schlussfolgerung war, dass meine Mittagskameraden alles über Blockchains, aber nicht viel über die Wirtschaft wussten“, sagte er. Große Hoffnungen für Stablecoins hat er deshalb nicht:
„Stablecoins sind entweder fragil oder anfällig für einen Zusammenbruch, wenn sie nur teilweise von dem Dollar […] gedeckt sind, oder sie sind unerschwinglich teuer, wenn sie vollständig gedeckt sind.“
Unlösbare Probleme für Libra
Während viele Experten denken, dass die digitale Währung von Facebook namens Libra das bestehende Finanzsystem nachhaltig verändern könnte, vertritt Eichengreen eine andere Meinung. Noch müsse Facebook einige Probleme aus dem Weg schaffen.
Der Ökonom denkt, dass Libra eine Zentralbank braucht, wenn ein stabiler, finanzieller Markt für die Währung geschaffen werden soll. Eichengreen fragt sich daher, ob Regierungen dies zulassen würden. Bei Libra gäbe es einige große Unsicherheiten. Diese müssten beseitigt werden, bevor die Währung auf den Markt kommen könne.
„Meine Schlussfolgerung bleibt, dass einige dieser Probleme unlösbar sind.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.