An immer mehr Orten wird mit Bitcoin gehandelt. Auch an Orten, an denen man es nicht auf den ersten Blick erwarten würde. Der Website UsefulTulips zufolge ist das Handelsvolumen auf Peer-to-Peer-Plattformen in Subsahara-Afrika deutlich gestiegen.
Vor allem in Nigeria wird viel mit Bitcoin gehandelt. In der vergangenen Woche wurde dort ein Rekordvolumen von 10 Millionen Dollar in Bitcoin umgesetzt. Auf der Grafik wird Nigeria in Orange dargestellt.
Großes Interesse an Bitcoin
Die Daten von Google Trends zeigen, dass tatsächlich ein überdurchschnittliches Interesse an Bitcoin besteht. Auch Einwohner aus anderen Ländern Afrikas, wie Südafrika und Ghana, interessieren sich für Bitcoin.
Bitcoin bietet Schutz gegen Inflation
Einer der Gründe in Nigeria ist, dass Nigerianer mit Bitcoin den Wert ihres Geldes erhalten wollen. Nach Angaben von Trading Economics steigt die Inflation des nigerianischen Naira, der nationalen Währung. Im Juni dieses Jahres betrug die Inflation 12,5 Prozent. Dabei handelte es sich um den zehnten Monat in Folge, in dem dieser Trend fortgesetzt wird. Das heißt, dass Dinge sowie Lebensmittel, Transport und Miete für Nigerianer relativ gesehen immer teurer werden.
Zwar ist der Bitcoin-Kurs manchmal wilden Schwankungen unterlegen, aber dennoch scheint die Kryptowährung ihren Wert besser zu halten, als die nigerianische Währung. Dies sieht man auch auf der folgenden Bitcoin-Grafik, auf der der Preis in Naira ausgedrückt ist. Die Grafik zeigt den Preis von Binance, wo Nigerianer in letzter Zeit Bitcoin kaufen und verkaufen konnten.
Bitcoin als Gehalt
Außerdem erhält ein Teil der nigerianischen Bevölkerung ihr Gehalt in Bitcoin. Dies geht aus einem Interview mit Stephany Zoo und der amerikanischen Nachrichten-Plattform BitcoinMagazine hervor. Sie arbeitet mit BitPesa. Sie sagte:
„In den letzten Jahren hat in diesen Ländern, darunter Nigeria und Ghana, die Zahl der Freiberufler zugenommen, die ihre Dienste westlichen Kunden anbieten. Da diese Afrikaner Teil der Wirtschaft sein wollen, sind sie entschlossen, nach alternativen Zahlungsmethoden zu suchen.“
Dennoch sei es ihr zufolge wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass nur eine Minderheit mit solchen online Anbietern arbeitet und die Mehrheit von „offline Jobs“ lebt.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.