HODL ist ein viel gebrauchtes Wort in der Krypto-Welt. Es bedeutet, dass man Coins kauft und diese lange in der Hoffnung behält, dass der Preis steigt. Bitcoin-Anleger scheinen sich an diesen Grundsatz zu halten, denn 44 Prozent der Bitcoin (rund 8 Millionen BTC) wurden in den letzten zwei Jahren nicht überwiesen. Dies geht aus den Zahlen des Krypto-Analyse-Unternehmens Glassnode hervor.
Increased #Bitcoin investor HODLing behaviour:
The circulaing BTC supply that hasn't moved in at least 2 years is now at 44% (8M $BTC) – a level we haven't seen in over three years.
In the past year this metric has increased by 10 percentage points.https://t.co/IdwBYH0ld0 pic.twitter.com/mvzgGJVobm
— glassnode (@glassnode) August 24, 2020
Ähnliche Entwicklung 2016
Dass Investoren ihre Bitcoin so lange festhalten, ist nicht das erste Mal. Auch 2016 wurden 44 Prozent der Bitcoin zwei Jahre lang nicht überwiesen. Das war während des letzten Bullruns auf Bitcoin, als der Kurs 2017 auf bis zu 20.000 Dollar stieg.
Das Timing fällt auf, denn auch nun ist verschiedenen Experten zufolge ein guter Zeitpunkt für einen Bullrun auf Bitcoin. Dabei handelt es sich um ein Zeitfenster, in dem der Kurs für lange Zeit steigt.
Weniger Bitcoin auf Börsen
Gleichzeitig findet eine weitere Entwicklung statt: Krypto-Börsen besitzen weniger Bitcoin. Das können Sie auf der Grafik von CryptoQuant sehen.
People keep worrying about the great sell-off like March, but exchanges don't have as many idle Bitcoins(waiting to be sold) as that day.#BTC exchange reserve hit the year low, and miners are holding. I think it won't break the bullish trend.https://t.co/LiQO3ukV8t pic.twitter.com/Pt2D1urPVq
— Ki Young Ju (@ki_young_ju) August 19, 2020
Das heißt, dass mehr Bitcoin-Investoren sich dafür entscheiden, ihre Coins in einem eignen Wallet zu verwalten. Das kann heißen, dass weniger auf kurzfristige Entwicklungen bei Bitcoin spekuliert wird. Bitcoin-Investitionen scheinen wieder langfristiger zu geschehen.
HODL: der berühmte Tippfehler der Krypto-Szene
Woher kommt das Wort HODL eigentlich? Alles begann mit einem Post auf dem Forum Bitcointalk. Im Dezember 2013 schrieb ein anonymer Bitcoin-Investor: „I am HODLING.“
Der Anleger hatte etwas getrunken und war enttäuscht, dass er Geld durch Bitcoin verloren hatte. Deshalb war sein Plan, seine Coins zu behalten, bis deren Wert wieder zunahm.
Was er damals noch nicht ahnen konnte, war, dass er mit seinem Tippfehler eine Grundsatzhaltung in der Krypto-Szene schuf. Damit ist dieser Post in die Bitcoin-Geschichte eingegangen.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.