Christine Lagarde ist die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB). In einem Interview sagte sie, dass die Bank die Möglichkeit einer eigenen digitalen Währung untersucht. Diese Aussage machte sie in einem Interview mit dem französischen Magazin Challenges. Sie könne die „dringende Nachfrage“ nach effizienten Bezahlmethoden verstehen, besonders wenn es um internationale Überweisungen geht.
EZB erforscht CBDC
Es ist kein Geheimnis, dass die EZB bereits seit einiger Zeit die Möglichkeiten einer sogenannten CBDC (Central Bank Digital Currency) untersucht. Im Dezember des vergangenen Jahres veröffentliche die Bank ein Schreiben, in dem es die Möglichkeiten einer solchen Coin erforschte.
In dem Interview mit Challenges sagte Lagarde:
„Die EZB wird die Vor- und Nachteile einer CBDC abwägen. Mit einer CBDC können die Menschen weiterhin Geld von der Zentralbank verwenden, auch wenn der Einsatz von physischem Geld abnimmt. Wir möchten Sie jedoch nicht davon abhalten, andere private Initiativen für schnellere Zahlungsmethoden zu ergreifen.“
Frankreich testet ebenfalls eigene digitale Währung
Vor kurzem wurde ebenfalls bekannt, dass Frankreich zum Ende des ersten Quartals eine eigene digitale Coin testen wird. Dies sagte der Vorsitzende der französischen Zentralbank Villeroy de Galhau in einer Rede im letzten Jahr. In erster Instanz soll dieser digitale Euro von Banken anstatt von Unternehmen getestet werden. Die Bewohner Frankreichs werden voraussichtlich von dieser Testphase in ihrem täglichen Leben kaum etwas mitbekommen. Villeroy de Galhau sagte:
„Wir wollen schnell experimentieren und das Projekt gegen Ende des ersten Quartals 2020 starten.“
Auch die chinesische Bank arbeitet momentan an einer CBDC. Sie scheint jedoch schon einige Schritte weiter als die EZB zu sein. Noch ist nicht klar, wann diese Coin auf den Markt kommen wird, jedoch kommen immer mehr Details über den „digitalen Yuan“ ans Licht.
Es bleibt weiterhin spannend, ob Europa noch vor China eine digitale staatliche Währung auf den Markt bringen wird. Wird dies Auswirkungen auf Bitcoin und andere digitale Coins haben? Wir halten Sie auf jeden Fall auf dem Laufenden.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.