Die Europäische Zentralbank muss erwägen eine eigene digitale Währung auf den Markt zu bringen. Dies steht in einem Bericht der Europäischen Union. Dieser Vorschlag ist wahrscheinlich eine Reaktion auf die Währung Libra, die von dem sozialen Netzwerk Facebook auf den Markt gebracht werden soll.
Gemeinschaftlicher Umgang mit Kryptowährungen
Facebook erklärte im Juni, dass das Netzwerk im nächsten Jahr eine eigene Währung veröffentlichen will. Sowohl französische als auch deutsche Politiker sehen in diesem Schritt ein Risiko für den europäischen Finanzsektor.
Reuters berichtete, dass die EU sich für einen gemeinschaftlichen Umgang mit Kryptowährungen stark machen will. Dabei könnte es zum Beispiel um Richtlinien für risikoreiche Krypto-Projekte gehen.
In dem Text heißt es: „Die EZB und andere EU-Zentralbanken könnten die Chancen und Herausforderungen der Ausgabe digitaler Zentralwährungen von Zentralbanken prüfen, indem sie auch konkrete Schritte in diese Richtung erwägen.“
Eine europäische Stablecoin?
Benoit Coeure ist Mitglied des Vorstands der EZB. Im September erklärte er, dass die Bank ernsthaft über eine öffentliche digitale Währung nachdenken sollte.
Ein digitaler Euro ist eigentlich eine Form einer Stablecoin. Bei einer Stablecoin ist der Preis einer Kryptowährung an eine staatliche Währung gebunden. Bis Libra ins Rampenlicht rückte, sprach man in der Politik kaum über diese Art von Kryptowährungen. Die größte Stablecoin ist Tether und diese ist an der Marktkapitalisierung gemessen viel kleiner als Bitcoin. Durch die potenzielle Reichweite von Libra hat die Facebook-Währung jedoch große politische Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
„Wir brauchen zumindest einen soliden Rechtsrahmen für den Umgang mit virtuellen Währungen“, sagte Markus Ferber, der die größte Fraktion im EU-Parlament im Finanzbereich anführt.
„Die EU-Kommission war bisher viel zu selbstgefällig. Angesichts der bevorstehenden Bedrohung durch Libra ist es jetzt Zeit zu handeln.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.