Die meisten Zentralbanken treffen Maßnahmen, um die Verluste auf dem Aktienmarkt auszugleichen. So werden zum Beispiel Milliarden US-Dollar gedruckt, um Schulden aufzukaufen. Vor diesem Hintergrund suchen manche Zentralbanken nach Alternativen in Form einer Central Bank Digital Currency (CBDC). Die neuste Bank, die einen solchen Versuch starten will, ist die südkoreanische Zentralbank. Dies geht aus einem Bericht der Korea Times hervor.
Zuvor gegen eine eigene digitale Währung
Diese Entscheidung der Bank of Korea ist durchaus interessant. Noch vor einiger Zeit sprach sie sich nämlich gegen eine eigene digitale Währung aus. Eun Han von der Bank of Korea erklärte, dass man bereits ein gutes elektronisches Bezahlsystem habe und eine CBDC deshalb unnötig wäre.
Han erklärte, dass digitale Zahlungen über Unternehmen bereits gut laufen würden. Beispiele dafür sind Samsung Pay oder KakaoPay. Dabei handelt es sich um große Technologie-Unternehmen, die Zahlungsdienste für ihre Kunden anbieten.
Pilotprojekt in den nächsten 22 Monaten
Nun scheint die Bank ihre Haltung geändert zu haben. Sie wird ein 22-monatiges Pilotprojekt durchführen, um die Möglichkeiten einer CBDC zu untersuchen. Lee Ju-yoel ist Gouverneur der südkoreanischen Zentralbank. Er sagte:
„Die Bank of Korea ist weiterhin proaktiv bei der raschen Veränderung des Zahlungsumfelds im In- und Ausland. Daher werden wir das CBDC-Pilotsystem einrichten und die technischen und rechtlichen Probleme im Zusammenhang mit der Veröffentlichung hier prüfen.“
Dem Artikel in der Korea Times zufolge hat das Projekt bereits im März begonnen. Es wird voraussichtlich bis Ende 2021 gehen. Dennoch erwartet die Bank of Korea nicht, dass die CBDC schon bald für die breite Öffentlichkeit auf den Markt kommen wird, da man in Korea noch sehr von Bargeldzahlungen abhängig ist.
Was ist eine CBDC?
Ähnlich wie Bargeld ist eine CBDC ein Zahlungsmittel, eine Recheneinheit und ein Wertaufbewahrungsmittel. Sie wird von einer Zentralbank verwaltet und kann über digitale Zahlungssysteme und -dienste gespeichert, übertragen und gesendet werden. Eine CBDC muss dabei nicht unbedingt über eine Blockchain abgewickelt werden.
Image via Unsplash

Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.