Die Entscheidung von Chinas Bitcoin-Anbietern, die Auszahlung von Bitcoin zu stoppen, beeinflusst den außerbörslichen Handel (OTC-Handel) des Landes.
Wie wir letzte Woche berichteten, entschieden sich zwei der „Big Three“ Bitcoin-Anbieter plötzlich dazu, die Ausgabe von Bitcoin zu stoppen. Grund dafür war der Druck von der chinesischen Zentralbank (People´s Bank of China). Kleinere Bitcoin-Anbieter in China taten es den großen nach und ergriffen ähnliche Maßnahmen, die jedoch nicht ganz so einschränkend waren.
Während der Preis nicht zu sehr von diesen Entwicklungen betroffen war, mussten sich die Händler eine neue Strategie überlegen, da nun die Anbieter keine seriöse Quelle für die Höhe des Preises mehr sind.
Repräsentanten der großen außerbörslichen Firmen geben an, dass sie nun den US-Dollar-Preis (wie er auf der Webseite Bitfinex von British Virgin Islands aufgeführt wird) als Maßstab nutzen, um den wahren Preis von Bitcoin zu ermitteln.
Zhou Shouji, Betreiber der OCT Handelsfirma FinTech Blockchain Group, zum Beispiel sagte, dass seine Firma nun die US Dollar Rate nutzt. Ähnlich äußerte sich auch der außerbörsliche Händler Zhao Dong, der sogar so weit ging und die chinesischen Bitcoin-Anbieter als „total eingeschränkt“ bezeichnete. „Weil man nicht abheben kann, ist der Preis bedeutungslos, wenn man mit Bitcoin handeln möchte“, sagte Zhao und weiter, „Der Preis der chinesischen Anbieter ist nun ein falscher Preis.“
Die Händler machten außerdem deutlich, dass der Handel nun vordringlich auf Peer-to-Peer-Plattformen (P2P) wie Bitcoinworld und Bitpie stattfindet. Bitpie ist ein Wallet und eine P2P-Plattform, die von Startup Bither gegründet wurde.
Die Befragten gaben außerdem an, dass sie denken, dass solche Dienste in Zukunft noch mehr genutzt werden könnten, besonders wenn noch weitere Maßnahmen von der Zentralbank ergriffen werden.
Kong Go, Marketingmanager der außerbörslichen Firma Richfund, beschreibt die aktuelle Situation als eine der kontinuierlichen Unsicherheit. Er sagte:
„Ich warte nur darauf was als nächstes passieren wird. Ich denke nicht, dass irgendjemand weiß, was die PBOC als nächstes anordnen wird.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.