Das weltberühmte Auktionshaus Christie´s aus London wendet sich nun an die Blockchain, um Verkäufe und Daten von Kunstgegenständen zu speichern.
Das Unternehmen, dessen Ursprünge zum Jahr 1766 zurückgehen, schrieb am Donnerstag in einer Stellungnahme, dass es mit Artory für ein Pilotprojekt zusammenarbeitet. Artorys Geschäftsmodell besteht unter anderem daraus, Kunstgegenstände digital mithilfe der Blockchain zu registrieren. Bei dem Projekt sollen die Werke verschlüsselt auf der Blockchain gespeichert werden.
In der Testphase sollen Verkäufe der Werke aus der Kollektion von Barney A. Ebsworth mithilfe der Technologie abgewickelt werden. Bei der Kollektion handelt es sich um moderne amerikanische Kunst aus dem 20. Jahrhundert, welche einen geschätzten Gesamtwert von 300 Millionen US-Dollar hat.
Die Blockchain-Plattform von Artory wird die Daten der Verkäufe, sowie den Namen, eine Beschreibung und den Preis und das Datum des Verkaufs speichern. Außerdem wird das Startup ein digitales Zertifikat für jeden Verkauf ausstellen.
Christie´s wird jedem Käufer eine Registrierungskarte zu kommen lassen, damit diese auf die verschlüsselten Informationen über das gekaufte Werk zugreifen können.
Richard Entrup, Chief-Information-Officer bei Christie´s erklärte:
„Unser Pilotprojekt mit Artory ist das erste dieser Art von einem großen internationalen Auktionshaus und spiegelt das wachsende Interesse unserer Industrie wider, die Vorteile einer sicheren digitalen Speicherung mithilfe der Blockchain-Technologie zu ergründen.“
Artory schrieb in einem Blogpost, dass die Blockchain-Registrierung eine „sichere digitale Speicherung von Transaktionen mit dem Ziel ein größeres Vertrauen in die fortlaufende Herkunft der Werke und eine größere Effizienz für einen eventuellen Wiederverkauf“ bietet.
Christie´s hält rund 350 Auktionen pro Jahr ab. Allein in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres verkaufte es Werke in Höhe von 4 Milliarden US-Dollar.
In letzter Zeit häufen sich die Schlagzeilen über Blockchain in Verbindung mit Kunst. Im September wurde Andy Warhols Gemälde „14 kleine elektrische Stühle“ (1980) mithilfe eines Ethereum Smart Contracts auf der Blockchain verkauft.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.