Immer wieder werden Gold und Bitcoin als Anlagen verglichen. Während es für beide gute Gründe für eine Investition gibt, hätte sich der folgende Vorfall mit Bitcoin so nicht ereignet.
Bitcoin kann einfacher kontrolliert werden als Gold
Dass die Kontrolle bei Bitcoin besser funktioniert, zeigt nun eine Geschichte aus China. Einem großen Schmuckhändler wurde eine erhebliche Summe Geld geliehen. Er erhielt einen Kredit in Milliardenhöhe, für den Gold als Sicherheit verwendet wurde. Leider haben die Kreditgeber den Fehler gemacht, dem Schmuckhändler zu vertrauen, anstatt die Goldbestände des Händlers zu überprüfen. Es stellte sich nämlich heraus, dass die Goldbarren lediglich aus vergoldetem Kupfer bestanden.
Nicht alles, was glänzt, ist Gold
Wu Yyjian, Wu Hongyuran, Bai Yujie und Han Wei berichteten auf Caixin Global zuerst über diesen Vorfall. Das falsche Gold wurde entdeckt, als die Dongguan Trust Co. Ltd. im Februar Sicherheiten von Kingold liquidieren wollte, um überfällige Schulden zu kompensieren.
Die Nachricht traf die Gläubiger hart. China Minsheng Trust Co. Ltd., einer der größten Gläubiger von Kingold, erwirkte daraufhin einen Gerichtsbeschluss zur Prüfung der Sicherheiten, bevor die Schulden von Kingold überhaupt fällig waren. Am 22. Mai war klar, dass es sich auch bei diesen Reserven nicht um echtes Gold handelt.
Die 83 Tonnen Gold von Kingold entsprechen 22 Prozent der jährlichen Goldproduktion Chinas und sogar 4,2 Prozent der Goldreserven des Landes.
Zieht dieser Vorfall weite Kreise?
Bei einer solchen Summe muss man sich zwangsläufig eine Frage stellen. Wie viel von dem Gold, das in der Welt als Sicherheit genutzt wird, ist tatsächlich Gold? Während sich diese Nachricht verbreitet, wird es interessant zu sehen, wie sich die Diskussion über Gold als Sicherheit im 21. Jahrhundert entwickelt.
Man kann sich nur wirklich sicher sein, wenn jeder einzelne Goldbarren kontrolliert wird. Eine Überprüfung jedes Goldbarrens würde einiges an Koordination und Geld verlangen, um erfolgreich durchgeführt zu werden.
Was hat das Bitcoin zu tun?
Alles, denn bei Bitcoin könnte so etwas niemals passieren. Alles, was Sie tun müssen, ist die Software herunterzuladen, die die Blockchain von Bitcoin scannt und aktualisiert, wenn Blöcke produziert werden. Auf diese Weise kann die gesamte Blockchain kontrolliert werden. So weiß man, ob es sich bei den Coins um echte Bitcoin handelt.
Die Kosten für diesen Verifizierungsprozess sind nichts im Vergleich zu den Kosten für die zur Überprüfung der Echtheit von Gold. Zumindest in diesem Vergleich liegt Bitcoin also vorne.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.