Die Human Rights Foundation errichtete zu Beginn des Monats einen Fonds, um Bitcoin-Entwickler finanziell zu unterstützen. Spenden werden dabei in Bitcoin und Dollar akzeptiert. Die Idee ist, dass diese Entwickler so ungestört daran arbeiten können, den Datenschutz für Bitcoin zu verbessern. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie die Kryptowährung im Kampf für Menschenrechte eingesetzt werden kann. Der Chief Sustainability Officer der Human Rights Foundation, Alex Gladstein, hat ein zweiminütiges Video veröffentlicht. Darin erklärt er, warum Bitcoin beim Thema Menschenrechte eine Rolle spielt.
Bargeld und elektronische Zahlungen
Zunächst geht Gladstein auf die Unterschiede von Bargeld und elektronischen Zahlungen ein. Bei einer Bargeldzahlung erhält das Gegenüber durch den Vorgang keinerlei Informationen über einen. Weder die E-Mail-Adresse noch ein anderer Hinweis auf die Identität des Käufers wird so preisgegeben. Wenn man dagegen online oder mit seiner Bankkarte etwas kauft, werden automatisch einige Informationen über einen geteilt.
Ihre Zahlungsdaten werden von Dritten aufgezeichnet und fast überall müssen Sie sich online mit Ihrer E-Mail-Adresse, Telefonnummer sowie Namens- und Adressdaten registrieren.
Bitcoin als Alternative
Momentan nimmt die Zahl der digitalen Zahlungen (auch durch das Coronavirus) zu. Gladstein blickt deshalb in die Zukunft, in der alle Zahlungen digital stattfinden könnten. Ihm zufolge könnte es dann drei Zahlungsarten geben:
- Geld von einer staatlichen Institution, wie einem digitalen Euro;
- Geld von Unternehmen, wie zum Beispiel Facebooks Kryptowährung Libra;
- Bitcoin, als „Geld von den Menschen“.
Jedoch sind wir momentan weit davon entfernt, dass Bitcoin die Währung der Menschen ist. Denn nur ein Prozent der Menschheit hat Bitcoin aktiv genutzt. Dennoch bietet Bitcoin im Vergleich zu den Alternativen einige Vorteile.
Bitcoin kann nicht von Regierungen zensiert werden, Zentralbanken können Bitcoin nicht entwerten, große Konzerne können kein Monopol haben, Bitcoin kann nicht zur Massenüberwachung verwendet werden, Bitcoin macht nicht an Landesgrenzen Halt und kann von jedermann verwendet werden.
„Es ist für Regierungen, Unternehmen oder Einzelpersonen mit vielen Bitcoin nicht möglich, die Regeln des Netzwerks zu ändern, jemanden den Zugriff auf das System zu verwehren oder mehr Bitcoin zu drucken. Die Benutzer können das Passwort ihres Geldes als eine Reihe von Wörtern speichern oder sich daran erinnern, was eine Beschlagnahmung sehr schwierig macht. Aufgrund all dieser Eigenschaften kann Bitcoin eine Rettungsleine für Menschenrechtsaktivisten sein, insbesondere wenn Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit noch weiter verbessert werden.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.