Ankündigungen von Geschäftskooperationen sind ein gutes Mittel, um den Wert einer Kryptowährung oder eines ICOs anzutreiben. Heutzutage wird das Wort „Partnerschaft“ jedoch sehr großzügig verwendet, sodass man selbst von einer Zusammenarbeit mit Google oder Microsoft sprechen könnte, wenn man deren Programme verwendet. IOTA ist mit dieser Taktik der Übertreibung bekannt geworden, aber auch zwei aktuelle Beispiele zeigen, wie diese irreführenden Praktiken verwendet werden.
BMWs „Zusammenarbeit“ mit Carvertical
Der deutsche Automobilhersteller BMW teilte am Dienstag mit, nicht an einem ICO-Projekt mit dem Namen Carvertical beteiligt zu sein. Die Promoter des Projekts hatten behauptet, mithilfe von BMW „das erste Unternehmen, welches die Daten von verbundenen Fahrzeugen in ein Berichtsystem für Fahrzeuge integriert“, zu werden. BMW erklärte jedoch, dass Carvertical lediglich eine Werkzeugdatenbank des Unternehmens genutzt hatte, welche frei für die Öffentlichkeit zur Verfügung steht.
Anstatt sich für die Übertreibung der sogenannten Partnerschaft zu entschuldigen, schrieb Carvertical, Opfer eines Erpressungsversuchs geworden zu sein. Erst diese Erpressung hatte zu der Situation geführt. „Wir wurden erpresst und aufgefordert 5 Millionen cV Token an jemanden (…) zu überweisen. Als wir uns weigerten, startete diese Person (…) mit ihrem koordinierten Angriff auf all unsere sozialen Plattformen und brachte falsche Informationen in den Umlauf, um den Ruf von Carvertical zu schädigen.“
Mögliche Kooperationen bringen Geld
Das Team hinter der Coin Verge (XVG), die mit einem großen Schutz der Privatsphäre wirbt, bringt diese Strategie auf das nächste Level. In einer ihrer Ankündigungen wirbt es nicht einmal mit einer bestimmten Partnerschaft. Das Unternehmen kündigte eine „gewaltige“ Zusammenarbeit an, welche „die größte Partnerschaft in der Krypto-Branche“ sein wird. Damit es zu dieser Kooperation kommen könne, benötige das Unternehmen jedoch 75 Millionen XVG. Diese Summe muss bis heute bei dem Unternehmen eingehen, damit dieses bereit ist, den Namen der anderen Firma für die Partnerschaft preiszugeben.
Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass das Team bis jetzt keine konkreten falschen Versprechen gemacht hat. Falls nicht genügend XVG bis zum Ablauf der Frist gesendet werden, kann das Unternehmen einfach der Community die Schuld für das Scheitern der Partnerschaft geben.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.