Verschiedene Wirtschaftsexperten aus der Europäischen Union sind sich darüber einig, dass die Kryptowährung Bitcoin keine Gefahr für die Finanzstabilität der Wirtschaftszone darstellt. Trotzdem sehen sie einen Handlungsbedarf für regulatorische Maßnahmen zur Kontrolle der digitalen Währung.
Dies geht aus einer nun veröffentlichten Studie des britischen Center for Macroeconomics hervor. Für die Studie wurden 100 Wirtschaftsexperten und Akademiker aus dem Feld befragt. Der These, dass Kryptowährungen aktuell oder in den nächsten Jahren eine Gefahr für das Wirtschaftssystem darstellen würden, konnten beinah 50% nicht zustimmen. Weitere 25% gaben an, diese These überhaupt nicht vertreten zu können.
Trotz einer Marktkapitalisierung von beinah 300 Milliarden US-Dollar, spiele die Kryptowährung eine zu geringe Rolle in der Finanzwirtschaft. Michael McMahon, Professor der renommierten Oxford University, sagte:
„Kryptowährungen sind immer noch zu klein und es fehlt ihnen der weit verbreitete Besitz, besonders in großen Finanzierungsgruppen, um eine ernste Gefahr für das Finanzsystem darstellen zu können.“
Auch Ethan Ilzetzki, Assistenzprofessor der Fakultät für Makroökonomie an der London School of Economics, äußerte sich ähnlich. Er nannte Bitcoin und andere Kryptowährungen „ein Spielzeug für eine kleine Gruppe von Investoren“. Außerdem seien diese von der „richtigen Wirtschaft abgetrennt“.
Auch wenn die Mehrheit Bitcoin nicht als Gefahr ansieht, zeigten sich doch viele Experten besorgt über die Rolle Bitcoins und die Folgen für traditionelle Währungen von Zentralbanken. Deshalb forderten 61% mehr behördliche Maßnahmen zur Kontrollen der virtuellen Währung.
Sylvester Eijffinger von der niederländischen Tilburg Universität erklärte, dass Kryptowährungen „das Monopol der Zentralbanken für die Schaffung von Geld untergraben“ und dies die Effektivität der Geldpolitik beeinflussen könnte.
Die Meinung der Wirtschaftsexperten unterscheidet sich somit von der Haltung der Europäischen Zentralbank (kurz EZB). Der Präsident der EZB, Mario Draghi, erklärte erst im November, dass digitale Währungen „kein Risiko für Zentralbanken“ darstellen würden.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.