Russlands stellvertretender Finanzminister, Alexei Moiseev, hat über die mögliche Regulierung von Kryptowährungen gesprochen. Sein Vorschlag lautet, dass Bitcoin zukünftig nur noch für „qualifizierte Investoren“ zu haben sein soll.
Nach Angaben der RT, soll Moiseev in einem Fernsehinterview gesagt haben, dass Bitcoin nicht als Währung, sondern viel mehr als Eigentum oder Anlage eingestuft werden sollte.
Weiter beschrieb er die Kryptowährung als großes Risiko und als „finanzielle Pyramide“. Um Verbraucher zu schützen, sollen Bitcoins deshalb nur von „qualifizierten Investoren“ an der russischen Börsen in Moskau gehandelt werden. „Normale Leute“ wären dann vom Kauf und Verkauf der Kryptowährung ausgeschlossen.
„Wir empfehlen, sie nicht Währung zu nennen und sie nicht als Währung zu regulieren, sondern eher wie anderes Eigentum als finanzielle Anlage. Wir würden nur qualifizierten Investoren den Kauf und Verkauf an der Börse erlauben“, sagte Moiseev nach Angaben der RNS.
An der Börse wäre Bitcoin dem sogenannten „Rosfinmonitoring” unterworfen. Dabei handelt es sich um eine Verordnung des russischen Präsidenten Vladimir Putin, durch die Daten von finanziellen Transaktionen gesammelt und analysiert werden. Durch das Rosfinmonitoring soll Geldwäsche und die Finanzierung von Terrorismus verhindert werden.
Moiseev erklärte, dass dieser Vorschlag aktuell von der russischen Börse und der russischen Zentralbank besprochen wird. „Ich hoffe, dass wir dieses Konzept schnell an die Regierung weiterleiten können und dass im Falle einer Unterstützung aus der Regierung einen Gesetzesvorschlag erarbeiten können“, sagte er über die nächsten Schritte.
Wie zu erwarten, blieben diese Aussagen Moiseevs nicht ohne Folgen. Pavel Durov, Gründer der App Telegramm, äußerte scharfe Kritik an diesem Vorschlag.
„Zum ersten Mal in 70 Jahren kann das globale Finanzsystem der Vorherrschaft der Vereinigten Staaten entkommen“, schrieb Durov. Anstatt Kryptowährungen die Möglichkeit einzuräumen, den Dollar zu ersetzen, „will die russische Regierung [den Handel von Kryptowährungen] verbieten und einschränken“.
Die Aussagen Moiseevs spiegeln den konservativen Standpunkt des Finanzministeriums wider. Die russische Zentralbank dagegen hat eine positive Haltung gegenüber der Technologie. Es bleibt also abzuwarten, welche Seite sich während der Beratungen durchsetzen kann.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.