Iran entwickelt trotz eines generellen Krypto-Verbotes der Zentralbank eine staatliche Kryptowährung. Der Minister für Informations- und Kommunikationstechnologie des Staates gab nun weitere Details über das Projekt und die Haltung der Bank bekannt.
Irans Krypto-Projekt
Irans Minister für Informations- und Kommunikationstechnologie, Mohammad Javad Azari-Jahromi, erklärte bereits am Samstag, dass „der Iran eine experimentelle regionale Kryptowährung entwickelt hat“. Wie Reuters berichtete, soll er folgendes gesagt haben:
„In der letzten Woche fand ein Treffen statt, um den Fortschritt des Projekts zu beurteilen. Dort wurde bekannt gegeben, dass das experimentelle Model fertig ist.“
Diese Aussagen kommen etwas überraschend, da die Zentralbank des Irans sich dazu entschieden hatte, Kryptowährungen zu verbieten. Sie hatte es Banken und Finanzinstitutionen untersagt, mit Bitcoin und ähnlichen Währungen zu handeln. Der Minister betonte jedoch, dass das Verbot nicht die staatliche Währung betreffen werde.
Azari-Jahromi ist der jüngste Minister des Landes und als Wegbereiter der Technologie bekannt. Im Februar tweetete er, dass die Postbank des Irans, eine staatliche Bank, die seinem Ministerium untersteht, an einem experimentellen Krypto-Modell arbeiten würde. Dieses werde für eine Genehmigung und Überprüfung verschiedenen Banken vorgestellt.
Des Weiteren arbeite das Ministerium mit der Zentralbank an der Untersuchung eines möglichen Rechtsrahmens für Finanztechnologie. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Ergebnisse dieser Kooperation gut und ein Versuchsmuster wird umgesetzt. Die virtuelle nationale Währung würde davon unterstützt werden.“
Spürbarer Einfluss
Azari-Jahromi betonte außerdem:
„Ich denke, dass Kryptowährungen einen spürbaren Einfluss auf das Finanzaustauschmodell des Landes haben. Dennoch müssen zuerst Untersuchungen stattfinden, bevor die Technologie durch die Behörde eingeführt werden kann.“
Er kommentierte auch ausländische Medienberichte, in denen es hieß, dass der Iran an einer eigenen Währung arbeite, um Sanktionen zu umgehen. „Alle Kryptowährungen haben das Potenzial Sanktionen zu umgehen, da sich nicht unter der Kontrolle der amerikanischen Regulierungsbehörde stehen.“
Bis zum 12. Mai werden sowohl die EU als auch die Vereinigten Staaten über weitere Sanktionen für die Regierung in Teheran entscheiden.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.
Nice post